Workshop
Die Ergebnisse des IN2N-Projektes sollen nicht nur den Projektpartnern nutzen, sondern auf andere Szenarien und Institutionen übertragbar sein. Je mehr Kooperationspartner die Qualität der Normdaten gemeinsam erhöhen, desto mehr profitieren alle Nutzer durch ein dichteres Netz an Verlinkungen. Ein vielfältiges Spektrum des Zusammenwirkens aus Wissenschaft, Archiven, Museen, Verlagswesen und dem Social Web soll die Grundlage für den spartenübergreifenden Einsatz der GND bilden.
Im Mittelpunkt des Workshops standen dementsprechend nicht nur Ziele und Ergebnisse des DFG-geförderten Projektes, sondern insbesondere das Interesse potentieller Kooperationspartner. Teilnehmer des Workshops waren aufgefordert, ihre Erfahrungen mit Normdaten und ihre Bedürfnisse für eine gemeinsame Pflege in die Diskussionen einzubringen.
Termin
30. September 2014, 10-17 Uhr
in der Deutschen Nationalbibliothek (DNB) in Frankfurt am Main
Programm
10:00 | Begrüßung und Vorstellung | Alexander Haffner (DNB) |
10:15 | Normdaten – verlässliche Knoten des Netzes (pdf) | Brigitte Wiechmann (DNB) |
10:45 | Jenseits der Bibliotheken: filmportal als „Pilotnutzer” einer spartenübergreifenden Integration von Normdaten. Anwendungsfälle und Nutzungsszenarien (pdf) | Georg Eckes (Deutsches Filminstitut – DIF) |
11:15 | Kaffeepause | |
11:30 | In2N – Projektziele (pdf) | Georg Eckes (DIF) |
11:45 | IN2N – Idee, Produkte und Kooperationsmodell (pdf) | Alexander Haffner (DNB) |
12:45 | filmportal als mitgestaltender Pilotpartner – technische Modifikationen für eine langfristige Arbeitsersparnis | Detlev Balzer (IT-Dienstleistung DIF) |
13:15 | Mittagspause | |
14:15 | Nutzungsszenarien – Diskussion und Ausblick | |
Impulsreferat 1: Die ARD-Normdatenbank – gemeinsame Pflege und Nutzung von Normdaten in der ARD (pdf) | Andreas Dan (Deutsches Rundfunkarchiv) | |
Impulsreferat 2: Normdaten in der Deutschen Digitalen Bibliothek (pdf) | Michael Büchner (Deutsche Digitale Bibiliothek) | |
Impulsreferat 3: Normierte Vokabulare in Museen (pdf) | Frank von Hagel (Institut für Museumsforschung) | |
15:45 | Kaffeepause | |
16:00 | „Ist das Kooperationsmodell das richtige für Sie?” | Diskussionsrunde |
17:00 | Möglichkeit zur Individualberatung |
Über die Erfahrungen bei der Entwicklung der Normdatenkooperation über verteilte Bestände zu berichten und das Interesse potentieller Kooperationspartner zu ermitteln waren die Anlässe des Workshops. Bereits in der Vorstellungsrunde wurde deutlich, dass die Ziele des Projekts die Bedürfnisse sehr vieler Betreiber von Datenhaltungssystemen treffen. Die Hälfte der Teilnehmer pflegt bereits GND-Identifikationsnummern in ihre Systeme ein.
In einem einleitenden Vortrag unterstrich Brigitte Wiechmann, dass es Ziel der DNB ist, die GND für alle Einrichtungen im Kulturbereich zu öffnen. Nachfolgend stellten Alexander Haffner und Georg Eckes die Projektziele, das Vorgehen im Projekt und die erreichten Ergebnisse vor. Auch wurden zu absolvierende Aktivitäten beider Projektpartner und technische Voraussetzungen für eine künftige Kooperation erläutert. Neben Nachfragen zu den projektbezogenen Vorträgen kamen in den jeweils anschließenden Diskussionen bereits allgemeinere Themen, wie der Abwägung zwischen Beteiligung an Normdateien und eigenen Linked Open Data Bereichen auf. Interesse und Verständnis hatten die Teilnehmer auch für die Beibehaltung des Datenmodells des Pilot-Partners und die Entscheidung, die Datenelemente nicht komplett synchron zu halten, sondern nur teilweise synchron sowie nur einige Datenelemente in den jeweils anderen Datenbestand zu übernehmen und andere unangetastet zu lassen. Yining Li und Detlev Balzer ergänzten die Projektvorstellung durch Demonstrationen der entwickelten Software beider Kooperationspartner.
In den Impulsreferaten am Nachmittag präsentierte Andreas Dan mit der ARD-Normdatenbank ein technisch weit fortgeschrittenes System, das mit sehr ähnlichen Lösungsanforderungen konfrontiert war, als die Datenbanken der einzelnen öffentlich rechtlichen Sender vernetzt wurden. In den Datenbanken, die auf die Normdaten (u.a. mehr als 400.000 Personendatensätze) zugreifen, werden Informationen zum größten Teil zentral gehalten und durch die verschiedenen Anwender in allen Sendern nachgenutzt.
Michael Büchner stellte vor, wie über Entity Facts in der Deutschen Digitalen Bibliothek internationale Normdaten verlinkt werden. Die maschinenlesbaren Faktenblätter zu Normdaten wurden entwickelt, um sie unkompliziert in andere Anwendungen einbinden und mit anderen Quellen verlinken zu können.
Im dritten Impulsreferat zeigte Frank von Hagel anschauliche Beispiele der im Museumsbereich in Form von Thesauri und Klassifikationen genutzten normierten Vokabulare. Vorteile von Datentausch und kooperative Nutzung sind aufgrund der Vielfalt der Objekte und daraus folgender Vielfalt der Vokabulare nur schwer kommunizierbar. In der anschließenden Diskussion wurde für andere Museen und Sammlungen dafür plädiert, immer das Vokabular mit der größten fachlichen Expertise zu verwenden, und die GND nicht selbst mit Detaildaten anzureichern, sondern dies über internationale Normdateien (z.B. VIAF) zu automatisieren.
Fast alle Diskussionsbeiträge ließen eine Aufbruchstimmung erkennen, auf Kooperationen nicht länger warten zu müssen, stattdessen Zeit durch die kooperative Pflege zu sparen und durch ein interdisziplinäres, erweiterbares und stabiles System langfristige Sicherheit für den Datentausch zu haben.